Rathaus Weimar
Rathaus Weimar

In der malerischen Stadt Weimar gibt es eine Fülle von historischen Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist das beeindruckende Weimarer Rathaus, das stolz den Marktplatz schmückt. Dieser Beitrag nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte dieses bemerkenswerten Gebäudes und seiner besonderen Rolle im kulturellen Leben Weimars.

Das Weimarer Rathaus
Das Weimarer Rathaus

Historischer Kontext des Weimarer Rathauses

Das Weimarer Rathaus hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen durchgemacht:

  • Das erste Rathaus (1396-1424): Die erste Erwähnung eines Rathauses an dieser Stelle geht auf das Jahr 1396 zurück. Leider wurde dieses Gebäude durch den verheerenden Stadtbrand von 1424 zerstört.
  • Renaissance-Rathaus (1431-1837): Nur wenige Jahre nach dem Brand wurde 1431 ein neues Rathaus errichtet. Dieses wurde zwischen 1560 und 1583 im prachtvollen Renaissance-Stil umgebaut. Es stand über 400 Jahre lang, bis es 1837 ebenfalls einem Feuer zum Opfer fiel.
  • Das heutige Rathaus (seit 1841): Der aktuelle, neugotische Rathausbau, der heute den Marktplatz dominiert, wurde 1841 von Heinrich Hess entworfen. Er integrierte geschickt die wenigen erhaltenen Teile des Vorgängerbaus, darunter das Stadtwappen und zwei steinerne Portale, in sein neues Design.

Wiederaufbau und Rekonstruktion am Marktplatz

Die Marktnordseite hatte während des 2. Weltkriegs stark gelitten. Viele Gebäude wurden zerstört, und für Jahrzehnte prägte eine Grünfläche die Stelle, bis 1988 der Wiederaufbau begann. Dieser Wiederaufbau, der sich eng an historischen Vorlagen orientierte, sorgt heute dafür, dass Besucher kaum erkennen können, dass es sich um Rekonstruktionen handelt. Ein besonders schönes Beispiel ist das Haus der Hofapotheke mit seinem Renaissance-Erker und dem Portal, die beide vom ursprünglichen Bau stammen.

Weimarer Marktplatz
Weimarer Marktplatz

Ein klingendes Wahrzeichen: Das Porzellanglockenspiel

1987 wurde dem Rathausturm ein ganz besonderes Element hinzugefügt: ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Ursprünglich erklang es in der Orangerie und hat nun im Turm seine Heimat gefunden. Viermal täglich füllt das Glockenspiel mit seinen 35 Glocken den Marktplatz mit Musik, darunter auch die Melodie „Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n“. Beachten Sie jedoch: In den kalten Wintermonaten wird das kälteempfindliche Glockenspiel pausiert.

Weihnachtliche Magie am Rathaus

Ein besonderes Highlight für Besucher und Einheimische ist der alljährliche Weihnachtsmarkt. Hierbei verwandelt sich die Ostseite des Rathauses in einen prächtigen, beleuchteten Adventskalender. Jeden Tag öffnet der Weihnachtsmann ein Fenster des Rathauses gemeinsam mit den erwartungsvollen Kindern der Stadt.

Fazit:

Das Weimarer Rathaus ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern auch ein lebendiger Teil des kulturellen Lebens der Stadt. Es erzählt Geschichten von Wiederaufbau, Kultur und Tradition und ist ein Must-See für jeden, der Weimar besucht.

Gegenüber vom Weimarer Rathaus befindet sich das Cranachhaus.