Stadtschloss Weimar
Stadtschloss Weimar

Herzlich willkommen zu einem faszinierenden Streifzug durch die Geschichte und Kultur des Stadtschloss Weimar, auch als Residenzschloss bekannt. Dieses imposante Schloss, gelegen im Herzen von Weimar am nördlichen Ende des Ilmparks, ist ein lebendiges Zeugnis vergangener Zeiten und ein bedeutendes UNESCO-Weltkulturerbe im Rahmen des „Klassischen Weimar“.

Geschichte des Schlosses

Die Geschichte des Stadtschlosses Weimar reicht weit zurück, möglicherweise bis in das 6. Jahrhundert, als die Könige der Thüringer an diesem Ort Hof hielten. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf Graf Wilhelm von Weimar zurück, der hier im 10. Jahrhundert einen Conventus magnus unter Kaiser Otto II. ausrichtete. Die Burg, die in den folgenden Jahrhunderten mehrere Brände erlitt, wurde schließlich von Wilhelm dem Tapferen, dem ersten Wettiner, der hier längere Zeit residierte, als steinerne Anlage wiederaufgebaut. Die „Bastille,“ wie der anschließende Torbau spöttisch genannt wurde, stammt aus dieser Zeit.

Stadtschloss Weimar
Stadtschloss Weimar

Kulturelles Zentrum des Weimarer Schlosses

Unter Herzog Johann von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea Maria von Anhalt entwickelte sich das Schloss zu einem kulturellen Zentrum von europäischer Bedeutung. Hier wirkten bekannte Persönlichkeiten wie der Historiker Friedrich Hortleder, Melchior Vulpius, ein Vorfahr von Goethes Ehefrau, und der Reformpädagoge Wolfgang Ratke.

Goethe selbst spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Schlosses. Er arbeitete aktiv an der Schlossbaukommission mit und engagierte den Hamburger Architekten Johann August Arens, um die Arbeiten am Schloss fortzusetzen. Dies führte dazu, dass das Schloss seine heutige Form erhielt und die Pracht der klassizistischen Architektur aufwies.

Das Stadtschloss Weimar als Residenz

Das Weimarer Stadtschloss, einst die Residenz und der Wohnsitz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach, hat im Verlauf von mehr als fünfhundert Jahren eine beeindruckende Wandlung erfahren. Die Geschichte dieses Anwesens, das sich malerisch am Ufer der Ilm erstreckt, beginnt mit einer mittelalterlichen Wasserburg, die erstmals gegen Ende des 10. Jahrhunderts in schriftlichen Aufzeichnungen auftaucht.

Im Jahr 1774 wurde der Dreiflügelbau durch ein verheerendes Feuer bis auf seine äußeren Mauern zerstört. Um den Wiederaufbau, der 1789 in Angriff genommen wurde, zu leiten, setzte Herzog Carl August eine Schlossbaukommission unter der Leitung des berühmten Johann Wolfgang von Goethe ein. Dieser Wiederaufbau, der bis 1803 andauerte, wurde maßgeblich von Goethe beeinflusst. Die Architekten verwendeten die erhaltenen Umfassungsmauern des Ost- und Nordflügels und schufen so eine völlig neue Residenz. Aus dieser Phase stammt die klassizistische Innenausstattung, zu der das beeindruckende Gentzsche Treppenhaus und der prächtige Festsaal zählen.

Im Westflügel des Schlosses, in den privaten Gemächern des Fürstenhauses, befinden sich die Dichterzimmer, die zwischen 1835 und 1847 von Großherzogin Maria Pawlowna eingerichtet wurden. Diese Räume sind als Memorialstätten für Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe gestaltet. Mit dem Bau des Südflügels im Zeitraum von 1912 bis 1914 unter der Herrschaft von Großherzog Wilhelm Ernst wurde der Hof, der zum Park hin offen war, abgeschlossen. Seit dem Jahr 1923 wird das Weimarer Stadtschloss museal genutzt und dient gleichzeitig als Verwaltungssitz der Klassik Stiftung Weimar.

Wiederaufbau und Innenausbau des Stadtschloss Weimar

Das Innere des Schlosses wurde von verschiedenen Architekten gestaltet, darunter Johann August Arens und Heinrich Gentz. Hier entstanden prächtige Räume, die im Stil des Klassizismus und der deutschen Renaissance gestaltet wurden. Unter anderem finden sich das Treppenhaus, der ionische Festsaal und das neugotische Bernhardzimmer.

Johann Sebastian Bach, der von 1708 bis 1717 als Organist in der Schlosskirche tätig war, komponierte einige seiner Werke für diesen Ort. Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist die Kantate „Himmelskönig, sei willkommen.“

Das Stadtschloss als Museum

Seit 1923 ist das gesamte Stadtschloss ein Museum. Hier können Besucher eine beeindruckende kunsthistorische Sammlung mit Schwerpunkt auf Malerei zwischen 1500 und 1900 erleben. Die Renaissance-Malerei ist im Erdgeschoss zu bewundern, während die Repräsentationsräume im ersten Obergeschoss die Malerei der Goethezeit präsentieren. Das zweite Obergeschoss beherbergt Werke der Weimarer Malerschule und der Moderne.

Die jüngsten Entwicklungen

In jüngster Zeit hat die Klassik Stiftung Weimar mit der Gesamtinstandsetzung des Schlosses begonnen. Dieses eindrucksvolle Gebäude ist ein Spiegelbild der reichen Geschichte und Kultur von Weimar und ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen.

Fazit

Das Stadtschloss Weimar ist nicht nur ein historisches Monument, sondern auch ein lebendiger Zeuge der Kulturgeschichte. Seine Rolle als Musenort und die beeindruckende Sammlung im Schlossmuseum machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für Kultur- und Geschichtsliebhaber. Entdecken Sie die Schönheit und den Reichtum dieses Schlosses, das die Geschichte Weimars und darüber hinaus erzählt. Tauchen Sie ein in die Welt von Goethe und Bach, erleben Sie die Pracht des Klassizismus und genießen Sie die Schätze der Malerei in diesem historischen Juwel. Das Stadtschloss Weimar lädt Sie zu einer Reise durch die Epochen ein, die Sie nicht vergessen werden.